Amt Landhagen

100. Geburtstag der Künstlerin Mechthild Hempel

am .

Mechthild Hempel, eine Künstlerin, die in der Gemeinde Neuenkirchen lebte, wäre am 21. Februar 100 Jahre alt geworden.

Mechthild Hempel Titel

Mechthild Hempel studierte in Berlin an zwei Kunsthochschulen Malerei und Grafik. Nach ihrer Hochzeit mit dem Lehrer Richard Hempel zog sie in den Nordosten, in das Dorf Kemnitzerhagen.

Als sie 1954 mit ihrem Ehemann, Sohn und Tochter nach Neuenkirchen wechselte, stand sie noch am Anfang ihrer künstlerischen Laufbahn. Sie arbeitete als Restauratorin und war an der Neugestaltung des Barocksaales im Schloss Karlsburg und ebenfalls an Restaurierungsarbeiten im Schloss Schwerin beteiligt. Bald jedoch erhielt sie die ersten öffentlichen Aufträge. Sie reiste mit den Fachleuten des Erdöl- und Erdgasbetriebes Grimmen auf die Bohrtürme und zeichnete die technischen Konstruktionen und die muskulösen Körper. In Neuenkirchen entstanden dann Grafikzyklen und später auch Gemälde, die das harte Leben auf den Bohrtürmen nacherlebbar machten.

Ein tragisches Ereignis, der Tod ihres Sohnes Harald an den Folgen einer Leukämie, erschütterten sie zu tiefst und erst viel später war sie wieder in der Lage, die bedrückenden Stimmungen mit künstlerischen Mitteln zu mildern. Es entstand das anklagende und aufrüttelnde Werk „Strontium“, das heute im Besitz des Pommerschen Landesmuseums ist.

1969 bezog Mechthild Hempel eine Atelierwohnung in Greifswald. Ihre ganze Kraft strömte in großformatige Auftragswerke, bemerkenswerte intime Bilder und in die Kunst am Bau. Auch in Greifswald finden sich etliche Spuren der Künstlerin im öffentlichen Raum. Im Eingangsbereich der Stadtbibliothek treffen wir auf eine großformatige Applikation und in der F.-Löffler-Str. finden wir Mosaike über den Haustüren. Allerdings wurden ihre großformatigen Giebelgestaltungen im Ostseeviertel abgerissen.

Nach zwanzig Schaffensjahren in Greifswald kaufte sich Mechthild Hempel ein kleines Haus in der Ortschaft Kieshof - Ausbau. Somit war sie wieder Bewohnerin der Gemeinde Neuenkirchen.

Trotz aufreibender Sanierungsarbeiten an dem Haus entstanden bemerkenswerte Applikationen, ein künstlerisches Mittel, das zur Hauptausdrucksform der Künstlerin wurde.

Mechthild Hempel verstarb 2012. Ihre Tochter Claudia Lange verwaltet den Nachlass der Künstlerin und ist erfreut, Werke ihrer Mutter durch zahlreiche Ausstellungen gewürdigt zu sehen. Eine besondere Ehrung war das Interesse der Societät maritim in Rostock zwei großformatige Wandbilder in ihrem Gebäude dauerhaft auszustellen. Sie sind also für uns alle wieder öffentlich sichtbar geworden. An ihrem 100. Geburtstag wird in diesem Jahr im Kulturzentrum St. Spirtus in Greifswald ihr zu Ehren eine Personalausstellung eröffnet.

Wer allerdings mehr über die Künstlerin Mechthild Hempel erfahren möchte, hat die Gelegenheit, auf der Internetseite www.mechthild-hempel.de einzutauchen.

Brigitte Schöpf

Wir benutzen Cookies
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten.