Kleinst-Wasserkraftwerk am Kohlgraben
Am Kohlgraben, direkt hinter dem Hotel „Stettiner Hof“, entsteht derzeit ein Kleinst-Wasserkraftwerk in Zusammenarbeit mit der Uni Rostock.
Die Idee, die Wasserkraft zur Energiegewinnung zu nutzen, ist schon uralt. Aber reicht die Wassermenge des Kohlgrabens aus, um ein Wasserkraftwerk zu betreiben? Frank Weichbrodt hat sich schon vor längerer Zeit an der Uni Rostock mit Kleinwaserkraftanlagen beschäftigt und ist überzeugt, dass das prinzipiell funktioniert, auch wenn die Höhen- oder Druckunterschiede von Gewässern - wie hier am Kohlgraben - sehr gering sind.
„Hier am Kohlgraben nutzen wir zusätzlich natürliche Staustufen, die der Biber bereits angelegt hat. Mit dem damit gewonnenen Höhenunterschied ist eine effektive Nutzung des Grabens zur Energieerzeugung durchaus möglich“, sagt Dr. Frank Weichbrodt, inzwischen Referent beim Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.
„Biber stehen unter strengem Schutz, ein Vergrämen oder gar eine Entnahme der Tiere ist fast unmöglich“, erläutert Bürgermeisterin Kirsten Breitsprecher. Da sei es doch besser, gewissermaßen eine Kooperation mit ihnen zu pflegen. Der natürliche Lebensraum der Biberfamilie wird kaum gestört und nebenbei Elektroenergie erzeugt.
„Das Kraftwerk soll noch im April in Betrieb gehen und die erzeugte Energie für die Straßenbeleuchtung zwischen Kohlraben und Gartenweg genutzt werden“, sagt Kirsten Breitsprecher. Die nächste Staustufe in westlicher Richtung des Kohlgrabens sei bereit in Arbeit.
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